Schon von mehreren, uns bekannten Tauchern wurde uns immer wieder begeistert von Vinkeveen (dem „Beverly Hills“ von Amsterdam) berichtet: Tolle Sichtweiten hätte man da und dann gäbe es da auch noch das ein oder andere zum Angucken. Das braune Wasser würde zudem für einen interessanten Effekt sorgen – eben wie in Cola baden.

Stefan fragten wir, ob er uns Vinkeveen zeigen möchte, denn er war schon einmal da und weiß, wo man füllen kann und die Jahreskarten (andere gibt es nicht, aber bei 20 € Jahresbeitrag wäre es wohl auch unverschämt nach einer Tageskarte zu fragen) bekommt. Um eine Schlafmöglichkeit mussten wir uns auch noch kümmern, denn wir wollten bei der Strecke lieber 2 Tage bleiben, aber da wurden wir auch schnell fündig, denn der ein oder andere hatte schon entsprechende positive Posts bei facebook hinterlassen.

So starteten wir also einen Tag zuvor mal wieder sehr früh in Köln in Richtung Niederlande. Bei leider nur mäßigen Wetteraussichten kamen wir gegen 9 Uhr an. Zunächst besorgten wir uns die Jahreskarte bei Airdiving, die auch noch aufgrund des fortgeschrittenen Jahres im Preis reduziert wurde. Vorher lockte uns aber noch der örtliche Supermarkt, um etwas Bargeld zu besorgen und sich mit Roomboter Rozijnen Bollen einzudecken. Wir wurden vorgewarnt, dass der Tauchplatz bei den Niederländern sehr beliebt ist und man schnell keinen Parkplatz mehr bekommt. Aber an dem Tag war nicht viel los. Stefan trudelte auch irgendwann ein und wir machten kurz nen Plan, was wir antauchen wollen. Also bauten wir unsere Ausrüstung zusammen, zogen die Trockis an und gingen ins Wasser.

Der erste Tauchgang sollte ein Übersichtstauchgang werden, wo wir jedes Highlight einmal ansteuern wollten. Kaum hielten wir den Kopf unter Wasser, schauten wir auch schon recht erstaunt, denn das braune Wasser hat wirklich einen Effekt wie Cola, nur mit Sicht. Wir begannen unseren Tauchgang mit den Wackelhähnen vom Spielplatz und tauchten weiter zum Holzboot. Dieses umkreisten wir einmal, um dann den Tauchgang in Richtung Workstation sowie Röhre (?!? wir konnten es nicht so richtig identifizieren) und Bus fortzusetzen. Unterwegs trafen wir ebenfalls auf ein Autowrack mit Anhänger (typisch Niederländer, allerdings wist es kein Wohnwagen!), dem ein Katamaran folgte. Überall innerhalb dieses Tauchparks sind Taue gespannt, die den Weg zwischen den Highlights und natürlich auch Richtung Ausgang markieren. Unter Wasser zeichnet sich eine ganz interessante, durch die Formationen abwechslungsreiche  Landschaft ab. Wären jedoch die ansteuerbaren Ziele nicht da, wäre es eine reine Mondlandschaft. Aber da gibt es noch Lebewesen, die wir in der Dimension noch nicht gesehen haben. Die sind uns aber erst beim zweiten bzw. dritten Tauchgang richtig begegnet.

Nach einer Pause und etwas Umschauen auf dem Parkplatz starteten wir den zweiten Tauchgang. Wir beschlossen nun noch die 17 m-Plattform zu inspizieren und anschließend noch einmal den Bus sowie das Holzboot näher zu begutachten. Da waren aber schon andere Taucher und wir wunderten uns, was die denn fotografierten. Man musste genau hingucken, denn er fiel in dem braunen Wasser und inmitten der Aufbauten des Holzbootes kaum in Kontrast: ein wirklich riesiger, kapitaler Hecht. Anschließend wollten wir noch in den Bereich neben der Tauchzone, um einmal zu schauen, ob da noch etwas kommt. Etwas baff waren wir als wir den wirklich großen Zander entdeckten, der auch gar nicht die Flucht ergriff als wir uns vorsichtig näherten. Allerdings bekam Steffie einen Schreck, als er plötzlich den Kopf zur Seite drehte und bedrohlich das Maul öffnete. Er nahm etwas Abstand und legte sich dann wieder in den Sand. Auch die großen Barsche, denen wir begegneten, lagen immer im Sand. Nach 70 Minuten beendeten wir dann auch unseren zweiten Tauchgang und fuhren in unser Hotel nach Breukelen (es gefiel uns auf Anhieb). Zunächst checkten wir ein und organisierten uns anschließend etwas zu essen. Mit einem Glas Wein bzw. nem Bier ließen wir den Abend gemütlich an der Hotelbar ausklingen.

Nach einem ausführlichen, langen Frühstück (bei dem Angebot konnte man sich nicht einfach ein Brötchen zwischen die Kiemen schieben) starteten wir dann unseren zweiten Tauchtag. Zunächst statteten wir der Scuba Akademie neugierigerweise einen Besuch ab. Dort bekommt man neben Luft auch Nitrox und Helium. Aber da wir genug an Flaschen eingepackt haben, mussten wir überhaupt nicht füllen. Als wir am Tauchplatz ankamen, war es voll, allerdings kommen doch einige eher ganz früh einen Tauchgang machen und verschwinden dann gegen späten Vormittag wieder. Und so war unser spätes Erscheinen kein Problem. Die Ausrüstung war schnell zusammen gebaut und unserem dritten Tauchgang stand nichts mehr im Weg. Wir tauchten zunächst wieder zur 17 m-Plattform, um von dort aus den Leinen zu folgen. Bei 30 m brachen wir allerdings irgendwann ab, denn die Sicht wurde immer schlechter und ein Ziel war nicht zu erahnen. Das Holzboot zog uns dann noch einmal an. Wir wollten dort noch ein bisschen posen.  Plötzlich war in der Ferne schemenhaft ein Fisch zu erkennen und dann tauchte ein großer Hecht mit einem Aal im Maul auf. Peter hatte den schon tags zuvor gesehen, aber nicht die Kamera in der Hand. Und dann kam noch ein Zander dazu. Sie waren etwas abseits vom Boot, aber hielten ganz still beim Fotografieren. Nach einer Weile tauchten wir noch einmal weiter in Richtung Bus, um dort auch noch ein paar Fotos zu machen. Nachdem wir noch ein bisschen bei den dort stattfindenden Kursen zuguckten, beendeten wir unseren Tauchgang nach knapp 120 Minuten.

Das waren zwei tolle Tauchtage in Vinkeveen, auch wenn das Wetter nicht ganz so super war. Fische sind zwar nicht ganz so unser Ding, aber die, denen wir hier begegneten, waren schon sehr faszinierend. Uns hat es richtig gut gefallen. Es ist übrigens ein Tauchplatz für jedermann/-frau.
Sicht: bis zu 10 m, max. Tauchzeit: 120 Min., max. Tiefe: 30 m, aber an den „Highlights“ nicht mehr als 10 m, Wasser: max. 14 °C, min. 7 °C

 

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