Mit ein bisschen Herzklopfen möchten wir von diesem Tauchgang berichten, denn wir waren hinterher doch „maximal geflasht“.

Schon vor unserem Sommerurlaub im Juni haben wir uns bzgl. des Tauchens im Wolfgangsee informiert, ins Besondere über den Tauchplatz „Falkensteinwand“. Als wir dann dort waren, waren wir wohl an der falschen Stelle oder was auch immer. Jedenfalls haben wir keine Falkensteinwand gefunden. Vor einiger Zeit haben wir dann einen neuen Versuch gestartet. Wir haben von aus Linz kommenden Freunden gehört, dass man da auch besser mit einem Boot hinüberfährt, denn es wäre wohl ein unwegsamer langer Fußmarsch mit der kompletten Ausrüstung dorthin. Sie konnten uns aber nicht sagen, wer dorthin fährt, denn als sie da waren, war das privat organisiert.

Wofür gibt es aber Facebook und die ganzen Gruppen übers „Tauchen in…“. Die User der Facebook-Gruppe „Tauchen in Österreich“ und derjenige selbst haben uns schlussendlich zusammengebracht, so dass wir an diesem Tag mit Alex Berner von der Tauchstation Wolfgangsee hinausfuhren, aber nicht zur Falkensteinwand, sondern – es gibt noch etwas Besseres, laut seiner Aussage – die Steilwand „Marineschule I“ mit einer Maximaltiefe von 83 m. Gut – da verlassen wir uns doch auf die Kenntnis eines Einheimischen und nehmen den Tauchplatz. Wobei aber die Rechnung mit der Falkensteinwand offen bleibt… Sie wird ganz bestimmt auch noch beglichen.

Wir verabredeten uns mit Alex an diesem Tag um 15:00 Uhr. Er sagte, dass eventuell noch 2 weitere Taucher mitkommen würden. Da haben wir doch nichts gegen. Alex wäre aber auch mit uns alleine hinausgefahren. Wir starteten schon etwas eher nach St. Wolfgang, wo sich die Tauchstation befindet. Unser Navi konnte schon einmal mit der Adresse nichts anfangen. Die Straße „Markt“ existiert, aber nicht die Hausnummer. Aber die fänden wir auch so. Bummelnderweise schlenderten wir etwas durch St. Wolfgang an dem verregneten Tag und fanden letztendlich auch die Tauchstation. Da war aber noch keiner und so lockte uns noch das Kuchenangebot einer Konditorei.

Eine kurze Weile später und fast zu spät durch den kulinarischen Genuss unser Tortenstücke standen wir auf dem Parkplatz an der Tauchstation und sahen zu, wie vier weitere Taucher ihr Equipment auspackten und zusammenbauten – Schweizer, wie wir den Autokennzeichen entnahmen. „Ah, ihr seid die Teckies!“, wurden wir begrüßt.“ Alex hat euch schon angekündigt.“ By the way: Wir hassen den Ausdruck „Teckie“. Wir sind einfach Taucher! Egal, die Schweizer schienen trotzdem sehr cool. Es passte auf Anhieb. Während wir alle unseren Krams schon einmal zusammenbauten, tauchte Alex auf, erklärte uns kurz, wie was läuft und fragte nach unserem Plan: „80 Minuten Tauchzeit, maximale Tiefe 75 m“. „Super, alles gut. Dort, wo ihr hinwollt, war vor 4 Jahren das letzte Mal jemand, denn der Tauchplatz „Marineschule I“ ist privat und kann nur nach Genehmigung des Besitzers betaucht werden“, entgegnete er. Boah, wie cool. Kurze Zeit später verfrachteten wir alle unser Equipment aufs Boot – die Schweizer n bisschen weniger, wir n bisschen mehr.

Während der 20-minütigen Fahrt zum Tauchplatz erzählte uns Alex einiges über den Wolfgangsee, die Marineschule und warum er ein Elektroboot und keines mit Benzinmotor hat. Das sorgte natürlich für eine kurzweilige, sehr interessante Anfahrt. Nach dem Anlegen am Tauchplatz wurden wir direkt gebrieft und durften unser Gerödel zuerst klar machen. Alex reichte uns noch unsere Stages, wir legten sie an, kurzer Ausrüstungscheck und schon ging es nach dem kurzen Durchtauchen eines Mini-Flachwasserbereiches abwärts. Wir flogen die Steilwand im freien Fall hinunter. Uns zeigte sich eine zum Teil richtig glatte Wand mit imposanten Überhängen und Felsspalten. Ab 20 m Tiefe riss der See sichtbezogen schlagartig auf. Wir hatten bestimmt 30 m Sicht (???) und noch mehr – je tiefer desto besser. Mit der Tiefe kam allerdings auch die Kälte. Es waren in 75 m Tiefe nur noch 4,4° C. Nach einem kurzen Aufenthalt dort unten, tauchten wir langsam entlang der Steilwand auf. Nun konnten wir auch die zum Teil glatte Wand und ihre Details genießen. Langsam, Meter für Meter schwebten wir wieder nach oben, entlang an den tollen Gesteinsformationen, die sich mit einer glatten Wand abwechselten. Was wir beim Abtauchen nicht bemerkten, war, dass wir unter einem weit in den See ragenden Überhang getaucht waren, der sich über mehrere 10 m Höhe streckte. Das Sediment rieselte durch unsere Blasen herunter. Hier war wirklich lange keiner mehr. Wenn man einmal nach oben schaute, konnte man tolle Lichteindrücke erkennen. Je näher wir jedoch in Richtung 20m-Marke kamen, desto trüber wurde es. Leider mussten wir auch unsere Deko ohne die tolle Sicht von unten absitzen, aber der Steilwandeindruck war trotzdem noch gegeben. Bei ca. 12m-Tiefe begegnete uns die Schweizer Gruppe. Sie verschwanden in der milchigen Wand. Nach ca. 80 Minuten tauchten wir wieder auf. Die anderen warteten schon alle abfahrbereit auf dem Boot.

Alex half uns das Equipment auf seinem Boot wieder zu verstauen und schon ging es zurück zur Basis. Auf der Rückfahrt stand natürlich der Tauchgang im Vordergrund und so ging diese auch schnell herüber. Sicher wieder am Steg angelegt, räumten wir unser Gerödel ins Auto und verabschiedeten uns von Alex und den Schweizern. Aber vorher mussten wir uns natürlich noch einen Stempel in die Logbücher setzen (Steffie braucht immer (!) einen Stempel).

Wir geben hier einen kleinen Eindruck über einen Tauchgang, der uns außerordentich gut gefallen hat. Uns fehlen nur die Worte, um das zu beschreiben, was wir dabei erlebt haben. Leider haben wir für die Lichtsituation in der Tiefe nicht die richtige Ausrüstung, dewegen gibt es nur wenige Bilder von unten.

Danke Alex für die Tauchplatz-Empfehlung und deine Mühe!
Max. Tiefe: 75 m; Tauchzeit: 80 Min.; Wasser: 4,4° C; Sicht: bis zu 30 m (???); Gase: TMX 15/55, TMX 35/25, Nx 50

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