– der Grube Christine… Aber sie wird es uns sicher verzeihen, denn man muss ja auch mal was anderes sehen… Und außerdem hatten wir noch eine Fotorechnung mit Nuttlar offen, da beim letzten Mal unsere Kamera abgesoffen ist.
An dem langen Oktoberwochenende packten wir nicht schon wieder unsere Koffer, denn wir sind am Wochenende zuvor ja gerade erst aus dem Salzkammergut zurückgekommen. Jedoch haben wir einen schönen Tag im Bergwerk Nuttlar mit zwei guten Tauchgängen verbracht.
Also machten wir uns früh, um 7:00 Uhr auf zum Bergwerk, denn um 9:00 Uhr öffnet die Basis. Und 2 Stunden brauchen wir schon dahin. Es lief alles ganz reibungslos ab, bis Steffie ihren Milchkaffee von einer Bäckerei in Bestwig in den Händen hielt. Die Milch war sauer – Steffie auch. Aber wir waren schon an der Basis angekommen und so machte es keinen Sinn mehr zurückzufahren und sich zu beschweren. Freudig stellte sie fest, dass es in der Basis auch Kaffee gibt – aber mit Kaffeeweißer: mpf (btw: das ist schlimmer als Kondensmilch). Der Morgen hat ja schon einmal super begonnen. Egal – nach dem Check-In parkten wir unser Auto fast direkt vor dem Container. Heute gab es keine Parkplatz-Probleme, denn es waren nur 7 Taucher (3 aus dem Nürnberger Land und weitere 2 aus dem Rheinland) angemeldet und 12 Schnuppertaucher, die aber später kamen und früher fuhren.
Nach einem kurzen Umschauen bauten wir unseren Krams zusammen, brachten unsere Stages hinunter und zogen uns um. Fertig angerödelt gingen wir dann auf die Plattform, um noch Flossen und Stages anzulegen und… einen Handschuh zu fluten. Mist, Steffies einer Handschuh war nicht richtig geschlossen, so dass kaltes Wasser eingedrungen ist. Also wieder raus aus dem Wasser und das Handschuhsystem festziehen. Aber der Handschuh war noch nicht so geflutet, dass man damit nicht mehr tauchen konnte. Nun konnte der erste Tauchgang also beginnen. Wir tauchten den Bremsberg hinunter. Mh, die Sicht ist ganz leicht eingetrübt und nicht klar wie sonst. Am Fuße dessen setzten wir einen Jump links ab in einen Gang. Dieser führte uns durch eine Zarge und dahinter über eine rostige Toilette hinweg. Wir folgten dem Gang weiter bis in ein Abraumfeld. Erst hinter der Zarge änderte sich die Sicht von leicht milchig zu klar. Das Abraumfeld inspizierten wir noch kurz mit unseren Lampen und drehten dann um, weil hier eine Sackgasse ist.
Zurück am Fuße des Bremsbergs folgten wir der Mainline bis zum ersten T. An diesem entschieden wir uns für die linke Möglichkeit. Vorbei an alten Rohren, geleitet von hohen Schieferwänden und Relikte aus Abraumzeiten bestaunend, folgten wir der Leine am Überkopflader vorbei bis an ihr Ende, nämlich in den Bereich, wo man auftauchen, aber nicht aussteigen kann. Nach kurzem Aufenthalt dort ging es natürlich wieder zurück. Zwei Taucher kamen uns entgegen und durch die Lampen und dieses leicht Milchig-Trübe entstand eine interessante Stimmung (die Sicht wurde in diesem Bereich nicht mehr richtig klar. Am Überkopflader legten wir noch eine kleine Fotosession ein, sammelten unsere Cookies am T ein und tauchten über den Bremsberg wieder zum Ausstieg zurück. Die eine leicht nasse Hand von Steffie war nach dem Tauchgang ganz schön erfroren. Nun stiefelten wir noch den trockenen Teil des Bremsbergs wieder hinauf und erfreuten uns direkt an der angenehm warmen Spätsommerluft über Tage. Denn nach 70 Minuten Tauchzeit in 7°-kaltem Wasser ist Frau vor allen Dingen trotz Heizung durchgefroren.
Nach einer Pause, in der wir uns nen Kaffee und ne Stärkung gönnten, wechselten wir unsere D12 und schon ging es weiter mit einem zweiten Tauchgang. Dieser führte uns natürlich erst einmal wieder den Bremsberg hinunter, dann rechts herum bis zum ersten T, an dem wir uns dieses Mal rechts hielten. Wieder von den Schieferwänden geleitet und vorbei an Relikten aus der Abbauzeit landeten wir erneut in einem Abraumfeld, was eine Sackgasse bildete. Wir tauchten also erneut zurück, um dann aber in einen Gang abzubiegen. Hier brachten wir unser Reel an der Mainline an und folgten diesem Gang. Fast erstaunt waren wir als dieser nach kurzer Zeit in einem Abraumfeld endete. Aber nun kam unsere eigentliche Misere des Tages (und das zeigte uns definitiv auf, dass das nicht unser Tag war): Die gesetzte Leine ließ sich nur noch sehr schwergängig einholen. Nach und nach zog Peter die 50 m Leine mit viel Mühe und Kraftanstrengung ein. Nach der Aktion war der Tauchgang dann leider zu Ende. Wir lösten das Reel von der Mainline, sammelten unsere Cookies am T ein und tauchten über den Bremsberg wieder auf.
Trotz der etwas widrigen Umstände an diesem Tag hatten wir zwei schöne Tauchgänge. Dieses leicht Milchig-Trübe kommt laut Aussage eines Diveguides für das Schnuppertauchen vom Bergwerk Nuttlar durch die Regenfälle der letzten Wochen. Das Sickerwasser hätte das Sediment durch den Stein gedrückt, so dass eine leichte Trübung entsteht. Wir können hier aber nicht von schlechter Sicht reden. Es war nur nicht ganz so klar wie sonst. Das sind halt natürliche Gegebenheiten, die man nicht beeinflussen kann.
Zuhause haben wir das Reel noch einmal auseinandergenommen und gecheckt. Das ist halt, wenn man Geld sparen möchte. Wir werden jetzt mehr Geld ausgeben und direkt ein ganz Bestimmtes kaufen.
Max. Tauchzeit: 73 Min., Wasser: 7,5° C, max. Tiefe: 14 m, Sicht: soweit die Lampe reicht, nicht ganz so klar wie sonst