…zog es uns in diesem Urlaub an die Ressel, weil sie mit die beste Sicht hatte und wir dort Verschiedenes unternommen haben.

Der ordentliche, große Parkplatz an der Ressel scheint recht neu zu sein. Zumindest war er bei unserem ersten Besuch noch nicht da. Puh. Das ist gut, denn aus unserem letzten Urlaub im Lot erinnern wir uns noch zu gut an das sehr frühe Aufstehen, um noch einen legalen Parkplatz an der Ressel zu bekommen und nicht halb auf der Straße stehen zu müssen. Alle Taucher, die gerade im Lot waren, schienen sich jeden Tag dort zu versammeln.

An unserem ersten Tag in diesem Urlaub standen zwar schon ein paar Autos da, jedoch schien es nicht überfüllt zu sein. Kaum angekommen schauten wir erst einmal ans Wasser. Der Weg dorthin hat sich auch geändert. Es ist jetzt ein einfacher Zugang, der gemütlich mit einem Trolley zu begehen ist. Vom Einstieg an sich hat sich aber nichts geändert. Da begegnete uns beim Einstieg-Gucken doch ein bekanntes Gesicht. Wir mussten zweimal hingucken, denn mit einer Haube sehen die Menschen zumeist anders aus: Peter Kubicka stand vor uns. Wie cool. Er hat uns nicht erkannt, denn er war mit seinen Schülern beschäftigt. Das sollte sich aber noch ändern. Also richteten wir unser bereits zusammengebautes Zeugs. Aber ins Wasser sollte es noch nicht gehen, denn es passierte unsere erste Panne an dem Tag: Der Sensor 3 an Peters Rebreather war am Mucken. Also wurde der Rebi noch einmal auseinandergebaut, um an den Sensor heranzukommen. Das Problem konnte aber schnell gelöst werden. Nachdem unsere Stages im Wasser abgelegt sowie unsere Tauchgeräte aufgeschnallt waren, ging es endlich ins Wasser.

Geplant war ein 90-minütiger Tauchgang bis zum 2. T. Ab dem 1. T wollten wir der Mainline links über den flacheren Gang weiter bis zu unserem Ziel folgen. Es sollte ein Tauchgang zum Aklimatisieren werden. Mit dem Anrödeln im Wasser und dem Einschalten von Steffies Hauptlampe nahm die Vorfreude auf den Tauchgang zunächst ein Ende. Sie funktionierte einfach nicht. Mit Hilfe von Peters Tank konnten wir ausschließen, dass der Lampenkopf defekt ist. Nun gab es noch zwei weitere Möglichkeiten: A) der Akku hat nicht geladen bzw. ist defekt oder B) er ist falsch angeschlossen. Letzteres konnten wir aber auch vor Ort ausschließen. Steffie war schon ganz geknickt. Sie bekam aber im gleichen Zug zwei Angebote, einmal eine komplette Lampe von anderen, die gerade aus dem Wasser kamen, zu übernehmen oder sich einen Ersatz-Lampentank von einem weiteren Taucher auszuleihen, der in einer Stunde ins Wasser gehen wollte. Letzteres nahm Steffie dankend an und es wurde ein Ablegeort nach dem Tauchgang ausgemacht. Danke noch einmal an den Verleiher – Werner. Also konnte es nach langem Hin und Her endlich losgehen.

Unser Tauchgang verlief nach den Startschwierigkeiten zum Glück nach Plan. Wir setzten unsere Wäscheklammer am Ein-/Ausgang auf die Mainline und waren direkt etwas enttäuscht von der nicht so herausragenden Sicht. Beim Hereintauchen merkte man auch, dass keine Strömung vorhanden ist, die Sediment abtransportieren kann. „Vielleicht ist das ja nur im Eingangsbereich so, zumal hier ja auch eine Tauchschule am Üben war“, dachten wir uns. Aber selbst nach dem ersten T wurde es nicht besser. Somit gestaltete sich der Tauchgang als fast schon langweilige Angelegenheit. Nach geplanten 45 Minuten erreichten wir das zweite T und kehrten um, sodass wir nach 90 Minuten wieder auftauchten. Da ging gerade Steffies Lampenretter ins Wasser, sodass sie den Tank am vereinbarten Ort deponierte. Am Einstieg trafen wir noch einmal den Peter Kubicka, der uns nun doch erkannte. 🙂 Wir freuten uns über diese zufällige Begegnung.

Am Abend stellte sich schlussendlich heraus, dass Steffies Akku nicht geladen hat und auch zunächst keinen Strom aufnehmen wollte. Peter hat das aber irgendwie hinbekommen. Frauen und Technik halt.

Zwei Tage später planten wir einen weiteren Tauchgang in der Ressel. Das war sehr spontan, denn uns ist mal wieder eine Panne passiert: Wir hatten einen Stage-Regler an unserem Ferienhaus vergessen und so konnte Steffie ihre zweite Stage für den geplanten Tauchgang nicht mitnehmen. Damit wurde der Tauchgang in der Cunhac (Ressel 2) uninteressant. Später erfuhren wir durch zwei andere Taucher, die aus Österreich kommen und die wir an der Ressel dann trafen, dass die Cunhac bescheidene Sichtweiten gehabt hätte. Dann war es nicht ganz so schlimm. Zumindest haben wir nichts verpasst.

Bei diesem zweiten Tauchgang in der Ressel bogen wir am ersten T rechts in den tiefen Gang ab. Dort erwartete uns durchaus viel bessere Sicht als in dem oberen Gang. Visuell gestaltet sich dieser Gang auch interessanter. Leider waren wir schon wieder vom Pech verfolgt: Peter zeigte an, dass sich der Rebrather schwer atmen lässt, und stieg von seinem Rebi auf sein Back-Up-Gas um. Den Tauchgang beendeten wir selbstverständlich sofort, aber nicht ohne eine weitere Panne: Peter touchierte mit seiner einen Flosse die Mainline und sie riss prompt. Also Spool herausholen und flicken. Dabei wurden wir auch noch genaustens von dekoabsitzenden Tauchern beobachtet. Wir waren aber wohl nicht die einzigen, denen das mit der gerissenen Line in letzter Zeit passiert ist. Sie sah schon nach mehreren Flickaktionen aus. Danach konnten wir den Tauchgang in Ruhe beenden. Beim Auseinanderbauen des Rebreathers stellte Peter fest, dass der Kalk nass geworden ist. Er nahm an, dass das dadurch gekommen ist, dass die Schlange am Anfang des Tauchgangs, noch vorm Abtauchen, jedoch erst im Wasser bemerkt, nicht richtig geschlossen war und Wasser gezogen hat.Unser dritter Ressel-Tauchgang führte uns tiefer in die Höhle hinein. Steffie hatte den Wunsch in den Anfang des zweiten Teils „la zone profonde“ zu tauchen. Bereits vor unserem Urlaub hatten wir entsprechend der laut Höhlenplan zu erwartenden Tiefe ein TMX 21/35 und Dekogase gefüllt. So hatte sie den Tauchgang mit einer D12 und 3 Stages geplant. Die Strecke bis in diesen Bereich ist nicht zu unterschätzen und  wir haben keine Scooter. Wir hatten schon alles fertig im Wasser angelegt, sodass wir direkt loslegen konnten. Jedoch mussten wir beim endgültigen Check feststellen, dass ein Schlauch am Atemregler des Dekogases defekt war. So ein Mist. Damit fiel der ursprünglich geplante Tauchgang ins Wasser. Auch ein einfacher Tauchgang kam nicht in Frage, denn die neue Maske von Steffie (ihre hatte sie beim Ausstieg aus der Combe Negre geschrottet) beschlug permanent trotz des Einschmierens mit Zahnpasta vorher.

Ein paar Tage und Tauchgänge außerhalb der Ressel später klappte es dann aber mit dem ursprünglich verfolgten Plan: Wir wählten am ersten T den linken flachen Gang und am zweiten T verfolgten wir die Mainline ebenfalls links weiter, denn der rechts abgehende Gang ist mit dem ersten T verbunden und führt uns wieder zurück. Links führt darüber hinaus in tiefere Gefilde der Ressel. Bis zu einer Penetrationstiefe von etwas über 500 m schafften wir es in der Ressel vorzudringen. Der nur begrenzt vorhandene Gasvorrat zwang uns irgendwann umzudrehen. Die Sicht war da hinten viel besser als am Eingang. Überhaupt war die Sicht an diesem Tag besser. Die bei 21m positionierte Deko-Stage nahm Steffie wieder auf. Im oberen Gang zwischen dem ersten und zweiten T wagten wir noch ein kleines Fotoexperiment. Wir wollten mit unserem Videolicht, der itorch, den Gang so ausleuchten, dass etwas mehr Raum entsteht und die Höhlenwände mehr zur Geltung kommen. Dadurch, dass in der Ressel die Höhlenwände mit kleinen „Terrassen“ ausgestattet sind, kann man hervorragend Lampen positionieren. Bei diesem ersten Versuch war die Lampe noch zu hell eingestellt, aber eine Tendenz war schon zu erkennen. Für großartige Umstellungen des Lichtes war aber kein Elan mehr da, denn wir waren schon über 120 Minuten im Wasser und auch entsprechend müde. Also traten wir mit unseren paar Aufnahmen den endgültigen Rückweg an. Die Dekozeit hatte sich dadurch um einiges reduziert, sodass wir am Ausgang angekommen mit der Dekompression fertig waren. Nachdem wir unsere Anfangsmarker eingesammelt hatten, tauchten wir nach 135 Minuten wieder auf. „Was für ein mega Tauchgang“, platzte es direkt aus Steffie heraus. Es ist mal ohne Panne alles nach Plan abgelaufen und hat super viel Spaß gemacht, obgleich es auch richtig anstrengend war. Die Tauchzeit war für unsere Verhältnisse lange und auch die zurückgelegte Strecke mit drei Stages macht man nicht jeden Tag. Also gab es erst einmal etwas Anständiges zu essen. Das mit dem Licht müssen wir allerdings noch einmal probieren…

Obwohl wir die Ressel nun eigentlich etwas über hatten, planten wir an unserem letzten Tag im Lot noch einen Foto-Tauchgang. Dazu muss man sagen, dass wir lediglich eine kleine Kameraausrüstung haben. Unsere Canon G16 Powershot in einem Fantasea-Gehäuse in Kombination mit der itorch reichen uns aber für unsere Schnappschüsse und Urlaubserinnerungen. Aber wir wollten trotzdem einmal probieren, ob wir aus der Höhle noch ein bisschen mehr Höhle herausbekommen. Neben unserer Fotoausrüstung nahmen wir noch einen ausgedienten Tank und einen 18Watt-HIT-Kopf mit. Der Plan war, die beiden Lampen, also den Tank plus Kopf und die itorch an unterschiedlichen Stellen zu positionieren.

Leider mussten wir direkt bei der Ankunft feststellen, dass drei Tauchschulen bereits in der Höhle üben. Wir sprachen uns ab, dass wir den rechten Gang am ersten T nehmen und wir dort unser Experiment starten. Den Tank mit dem Kopf konnten wir positionieren, aber die itorch wollte nicht (sie ist zum Glück nicht kaputt) und somit gab es dann nur eine Lampe zu platzieren und für die weitere Ausleuchtung unsere Hauptlampen. Zwei verschiedene Lichtpositionen probierten wir und das Ergebnis kann man durchaus zeigen. Nach round about 90 Minuten tauchten wir wieder auf und verabschiedeten uns von der L’émergence noyée du Ressel.

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