Ein paar Tage später nach unserem Ausflug zur Planey ging es schon zur Source de l’Orbe (die Höhle ist auch als Schauhöhle bekannt) ins Schweizer Jura. Seit Wochen hat es hier bei uns am Hochrhein nicht geregnet und auch die vergangenen Wetteraufzeichnungen der letzten Wochen für die entsprechende Schweizer Region erzählten uns das gleiche. Perfekt für einen Tauchgang in dieser Höhle. Die Orbe gewährt dem Taucher nämlich nach starken Regenfällen keinen Zutritt. Dann sprudelt es empfindlich stark aus dem Loch. Nach 2,5 Stunden Autofahrt kamen wir endlich an unserem Ziel in der Nähe von Vallorbe an. Wir waren recht früh da. Das sollte sich aber auch noch als goldrichtig herausstellen. Natürlich schauten wir uns erst einmal um und stellten fest, dass es noch einmal ein recht langer Weg bis zur Quelle ist. Aber genauso wie bei der Planey führte er uns durch eine tolle Landschaft. Der Höhleneingang zum Overhead-Bereich befindet sich rechts neben dem Eingang zur Schauhöhle. Es wird empfohlen, dass man fragen sollte, wenn man während der regulären Öffnungszeiten tauchen möchte. Das taten wir auch und man zeigte uns sogar noch, wo wir hineingehen müssen. Ebenfalls durften wir zum Entladen an den Tauchplatzz heranfahren.
Zunächst nahmen wir den EInstieg hinter dem abgesperrten Bereich etwas genauer unter die Lupe. Es herrschte trotz der langen Trockenperiode eine mäßige Strömung, die aber kein Hindernis darstellen sollte. Also gingen wir zurück zum Parkplatz und stellten fest, dass sich der Parkplatz rasch füllte. Ein Autoclub für hochwertige Sportwagen hatte die Höhle als sonntägliches Ausflugsziel gewählt. Da standen Schlitten von Lamborghini über Porsche bis Ferrari auf dem Parkplatz. Tolle Fahrzeuge mit röhrendem Sound. Unser Tauchmobil machte da eher eine schlechte Figur 😀 . Die Begleiterinnen jedoch hatten allerdings das falsche Schuhwerk gewählt. Stöckelschuhe sehen zwar gut aus, aber in einer Höhle bzw. auf dem Fußweg dorthin sorgen die nicht gerade für einen eleganten Auftritt. Wir wagten es mit unserem Auto trotz des Besucherandrangs zum Tauchplatz zu fahren, abzuladen und uns einen neuen Parkplatz zu suchen. Yes. Glück gehabt. Wir konnten das Freshwater-Mobil wieder unterbringen. Fertig angezogen gingen wir zu Fuß wieder zurück. Die Leute haben vielleicht geguckt. Unsere Tauchsachen lagen schon am Einstieg abtauchbereit und so konnten wir, nachdem wir uns angerödelt hatten, auch schon loslegen.
Obacht mussten wir etwas beim Eindringen in die Höhle geben, denn wenn man zu weit nach rechts am Eingang kommt, dann trägt einen die Strömung davon. Das Hineintauchen gestaltete sich aber als nicht weiter schwierig. Zunächst verlief der Tauchgang völlig unspektakulär und wir folgten der Mainline bis zum ersten T. Hier setzten wir unsere Cookies, um dann weiter in das Höhleninnere einzutauchen bzw. dieses zu penetrieren. Einige Zeit später, kurz vor Steffies Umkehrdruck, kamen wir an eine Stelle, an der statt einer Mainline eine Ankerkette gelegt war. Der Grund ist naheliegend: Mit Hilfe dieser muss man gegen die stark zunehmende Strömung ankämpfen. Hier war die Sicht glasklar und wir waren ganz enttäuscht, dass Steffies Umkehrdruck schon erreicht war. Schade. Wir konnten kaum glauben, dass wir schon zurück mussten. Aber es half alles nichts. Auf ging es gen Ausgang, aber nicht ohne einen Abstecher am T in den Unterwassersee der Schauhöhle zu machen. Und dann kamen auch noch prompt ein paar Gäste, die ihren Augen nicht trauen konnten. Haha. Das war vielleicht lustig. Die haben geguckt. Mit einer ausgelassenen Stimmung ging es danach aber endgültig Richtung Ausgang. Menno. Nun hieß es wieder aufpassen, dass wir nicht von der Strömung erfasst und mit in den Fluss gerissen werden. Das ging aber alles gut. Nach 45 Minuten tauchten wir wieder auf. Nun war noch mehr los an der Schauhöhle und die Besucher schauten ganz interessiert. Jeder stellte Fragen und einige konnten und wollten sogar Deutsch sprechen.
Leider blieb es bei diesem einen Tauchgang, da Steffies Trocki einen neuen Reißverschluss braucht und sie nass war. Mit einem Eis in der Hand verluden wir unsere Sachen wieder in unser herangefahrenes Tauchmobil und verabschiedeten uns von dieser tollen Höhle. Noch schnell ein Selfie und ab nach Hause. Wir kommen garantiert wieder – mit mehr Atemgas. Die Fotos sind leider nicht so toll geworden. Steffie war wohl nicht gut drauf als Fotografin an diesem Tag.